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Kreditkartenzahlung im Webshop anbinden
Die Kreditkarte als genutzte Zahlungsart im Webshop rangiert in der diesjährigen Studie „Online-Payment 2017“ des EHI Retail Institute konstant auf dem 4. Platz mit 12 Prozent. Doch was macht eigentlich eine Kreditkarte aus und wie funktioniert sie?
Eine Kreditkarte wird zur Bargeldbeschaffung an Geldausgabeautomaten oder zur bargeldlosen Zahlung in Online-Shops oder im Ladengeschäft eingesetzt. Im Unterschied zur EC-Karte, oder auch Debitkarte genannt, kann die Kreditkarte „überzogen“ werden. Sie räumt dem Nutzer einen „variablen Konsumkredit“ ein. Die Höhe des Kreditrahmens hängt von der Bonität des Kunden ab. Für den Kunden ist die Kreditkartennutzung unkompliziert und wird daher gerne genutzt. Der Prozess, der im Hintergrund einer Zahlung mit einer Kreditkarte abläuft, ist etwas komplizierter.
Kreditkarte in den Onlineshop einbinden
Wenn Sie einen Onlineshop haben oder ein Ladengeschäft und ihren Kunden Kreditkartenzahlung anbieten möchten, benötigen Sie einen Kreditkartenakzeptanzvertrag. Dieser wird zwischen Ihnen und dem sogenannten Acquirer - also der Bank, die den Kreditkartenakzeptanzvertrag herausgibt - abgeschlossen. Die Bank bearbeitet und verrechnet die vom Kunden ausgelösten Kreditkartenzahlungen und kommuniziert mit dem Unternehmen, das die Kreditkarte herausgegeben hat.
Acquirer-Banken – Anbieter Liste für Deutschland
In Deutschland gibt es zahlreiche Acquirer wie beispielsweise die Wirecard Bank, die Postbank, Concardis oder Worldline. Der Händler kann mit dem Acquirer direkt einen Vertrag schließen, wenn er die strengen Prüfkriterien der jeweiligen Bank erfüllt. Dies ist besonders schwer, wenn das Unternehmen noch keine Historie aufweist.
Manche Acquirer bieten zusätzlich auch den Processing-Service an, sodass der Händler nur einen Vertrag mit einem Anbieter schließen muss. Hier können häufig auch weitere Zahlungsarten wie Lastschrift, Rechnungskauf oder Sofort angebunden werden. Hier sollte man sich genau über die einzelnen Zahlungsarten und sonstigen Leistung informieren, ebenso wie über die Gebühren für die jeweiligen Leistungen.
Gebühren für Kreditkarten
Kreditkartenunternehmen verdienen durch Gebühren von Kunden und Händlern. Die meisten Kreditkarten haben eine jährliche Gebühr, die der Kunde bezahlt. Zusätzlich zahlt der Kunde einen Zinssatz auf den genutzten Kreditkartenbetrag sowie zusätzliche Gebühren, wenn die Zahlung nicht rechtzeitig gedeckt wird.
Bearbeitungsgebühren für Händler können entweder pauschal oder pro Transaktion abgerechnet werden. Sie bestehen aus einer Grundgebühr und Kosten in Abhängigkeit vom Umsatz. Daneben können Kosten aus weiteren Vorgängen entstehen wie beispielsweise bei Chargeback Prozessen.
Grundebühren werden vom Kartenherausgeber und der Kreditkartengesellschaft festgelegt. Daher sind sie für alle PSPs gleich. Sie werden auch als "Vor-Markup" bezeichnet.
Disagio
Disagio ist eine Form von Provision, die von der Händlerbank (Acquirer) an die Bank des Karteninhabers (Issuer) gezahlt wird. Das bedeutet zusätzliche Kosten für den Händler. Die Höhe des Disagio ist unterschiedlich. Im Normalfall schwankt es zwischen 3 und 5 Prozent.
Vermittlungsgebühr
Bei Interbankenentgelten ist die Interchange Fee der größte Posten bei der Bearbeitungsgebühr. Weder Prozessor noch Kreditkartenunternehmen profitieren davon.
Die Banken betrachten verschiedene Variablen einschließlich Verarbeitungsmethode (z. B.: POS, MOTO, E-Commerce), Kartentyp (z. B. Geschäft, Verbraucher) und Geschäftsart (d. h. Händlerkategoriecode), um eine umfangreiche Liste von Interbankenentgelten zu erstellen.
Die Interbankenentgelte werden nach Abzug von Rückerstattungen und Ausgleichsbuchungen berechnet. In der Regel bestehen sie aus einem Prozentsatz und einer Transaktionsgebühr, beispielsweise 1,51% plus 0,10 US$ für eine aktuelle Visa-Interchange-Gebühr bei einer Verbraucherkreditkarte.
Bewertungen durch Kreditkartenunternehmen
Bei jeder Transaktion nehmen Kreditkartenunternehmen Bewertungen vor. Diese unterscheiden sich zwar nicht von einem PSP zum anderen, aber sie können sich auf die Bundle-Preise auswirken.
Die Art der Gebühren und deren Preis variieren von Kreditkarte zu Kreditkarte. Die Bewertungen für jede Kreditkarte, ab Januar 2018, finden Sie in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.
Kreditkartenanbieter – Liste für Deutschland
Kreditkarten-Anbieter unterscheiden sich von den Unternehmen, die die Kreditkarte herausgeben, den sogenannten Kreditkarten-Emittenten.
Der Kreditkarten-Anbieter wickelt den Zahlungsverkehr mit dem Händler ab und stellt sicher, dass der Händler die Zahlung erhält. Die wichtigsten Kreditkartenunternehmen in Deutschland sind:
- Visa Card Kreditkarten
- MasterCard-Kreditkarten
- American Express Kreditkarten
- Diners Club International
- Barclaycard Kreditkarten
Wie funktioniert die Zahlungsabwicklung mit Kreditkarte?
Am Kreditkartenprozess sind fünf Akteure beteiligt. Neben dem Karteninhaber und dem Händler, bei dem Waren oder Dienstleistungen eingekauft werden, kommen die Händlerbank (Acquirer) und die Bank hinzu, die die Kreditkarte ausgegeben hat (Issuer).
Im ersten Schritt reicht ein Kunde seine Kreditkarte für eine gewählte Zahlung ein. Daraufhin kontaktiert die Händlerbank (Acquirer) die Bank des Karteninhabers (Issuer) und prüft dessen Bonität. Dies geschieht über die Vermittlung einer Kreditkartengesellschaft. Visa und Mastercard gehören hier zu den größten Gesellschaften auf dem europäischen Kreditkartenmarkt. Mit diesen beiden Kreditkarten sind Zahlungen im beinahe gesamten europäischen Raum möglich. Die Kreditkartengesellschaften vergeben Lizenzen an Banken, um die Kreditkartenausgabe möglich zu machen. Die Ausgabe der Kreditkarten jedoch wird von den Banken übernommen. Der Kreditkarten-Anbieter arbeitet also sozusagen als Mittler und autorisiert die Kartendaten. Nachdem nun die Bonität des Karteninhabers geprüft wurde, autorisiert die herausgebende Bank die Transaktion und leitet die Antwort an den Händler weiter. Die herausgebende Bank überweist die Zahlung an die Händlerbank und das Geld wird auf dem Konto des Händlers gutgeschrieben. Der Einkauf kann nun durchgeführt werden.
Mit Kreditkarte im Internet bezahlen – ein Beispiel
Ein Kunde hat ein Konto bei der Sparkasse und hat dort seine Mastercard Kreditkarte beantragt, mit der er nun sein Zugticket nach Italien bezahlen will. Die Bank der Zuggesellschaft, sprich die Händlerbank, prüft nun die Daten über die Mastercard-Kreditkartengesellschaft und diese überprüft und autorisiert dann die Kreditkartendaten des Kunden bei der Sparkasse.
Kreditkarte als Bezahlmethode für Online Shops
Vorteile der Kreditkarte für SHOPS
- Ca. 20 Prozent aller Deutschen besitzen eine Kreditkarte
- Ca. 35 Millionen Karten sind deutschlandweit im Umlauf
- Kunden mit Kreditkarte haben meist ein höheres Budget
- Hohe Sicherheitsstandards (z.B. 3D-Secure)
- Die Möglichkeit mit vielen Kreditkarten zahlen zu können, ist entscheidend für die Conversion-Rate
- Globale Bezahlmethode
Nachteile der Kreditkarte für SHOPS
- Relativ hohe Bearbeitungsgebühren
- Risiko eines Chargebacks
Ohne Kreditkarte verlassen heutzutage die wenigsten das Haus. Doch welche Vor- und Nachteile hat die Kreditkarte für den Kunden?
Vorteile der Kreditkarte für Kunden
- Gewährung eines kurzfristigen Kredits, da erst am Monatsende abgerechnet wird
- Akzeptanz in über 200 Ländern
- Auf Reisen kann meist kostenlos abgehoben werden
- Weltweit eine der sichersten Zahlungsmethoden für den Online-Kauf
- Viele verschiedene Versicherungsleistungen im Angebot (z.B. Versicherung gegen Diebstahl)
- Viele Onlineshops akzeptieren die Kreditkarte als Zahlungsmittel
- Minderung des Verlustrisikos von Bargeld
Nachteile der Kreditkarte für Kunden
- Händlerabhängige Akzeptanz: Aufgrund der Transaktionsgebühren, die ein Händler der Kreditkartengesellschaft zu zahlen hat, akzeptieren manche kleineren Online-Shops die Kreditkarte nicht
- Teils höhere Gebühren
- Risiko einer Zinszahlung, falls Rechnungsbeitrag nicht rechtzeitig beglichen wird
Gateways für die Verarbeitung von Kreditkartendaten
Es gibt zwei Arten von Gateways, die auch Front-End- oder Back-End-Prozessoren bezeichnet werden. Front-End-Prozessoren leiten Transaktionen von Händlern an die Bank des Karteninhabers weiter, um eine Autorisierung zu erhalten. Back-End-Prozessoren übernehmen die Abrechnung und legen die Gelder auf dem Konto des Händlers ab.
Händler verwenden Gateways, um Kreditkartenzahlungen sowie andere Zahlungen, beispielsweise Überweisungen, Rechnungen, Lastschriften, zu verarbeiten. Im E-Commerce bietet das Payment Gateway zahlreiche Vorteile für die Zahlungsabwicklung. Mit einer kontinuierlichen Verfügbarkeit rund um die Uhr können Kartenzahlungen oder alternative Zahlungsmethoden zu jeder Zeit des Tages autorisiert und eine effiziente Verarbeitung sichergestellt werden.
Beispiel für Prozessoren: Stripe, Square, Worldpay
Die Softwareplattform Stripe bietet eine provisionsbasierte Lösung mit einem unkomplizierten Kartenverarbeitungsservice. Zu den Hauptmerkmalen gehören die One-Click-Zahlung und das charakteristische, junge Checkout-Design. Die Integration wird einfach gehalten.
Square eignet sich gut für kleine Unternehmen und verlangt keine monatlichen Gebühren für Unternehmen, die weniger als 250 000 USD verarbeiten. Ihre winzigen Square Reader-Geräte ermöglichen es Händlern, Zahlungen persönlich entgegenzunehmen.
Das internationale Online-Zahlungs-Gateway Worldpay mit Sitz in Großbritannien bietet mehrere Zahlungsdienste für Online-, Instore- und Omnichannel-Geschäfte. Zu den wichtigsten Funktionen gehören Betrugsscreenings, wiederkehrende Zahlungsabonnements und Reporting-Tools.
Kreditkarten Sicherheitsverfahren
Auf der einen Seite ziehen Händler einen Vorteil aus den geringen Gebühren. Auf der anderen Seite wirken sich die erhöhten Sicherheitsvorschriften negativ auf die Nutzerfreundlichkeit aus. Das Stichwort heißt „Zwei-Faktoren-Autorisierung“.
Seit November 2015 ist diese Autorisierung für den Kunden vorgesehen. Kunden, die sich einen erhöhten Sicherheitsstandard wünschen, können dies mit dem sogenannten 3D-Secure-Verfahren erhalten. Verified by Visa oder Mastercard Secure Code sind die bekanntesten Beispiele. Der Käufer muss hierbei seine Kreditkartennummer eingeben. Daraufhin wird der Kartenherausgeber kontaktiert und der Käufer kann seine Identität dort mit Hilfe eines Codes bestätigen. Ist die Authentifizierung erfolgreich abgeschlossen, wird die Kreditkartenzahlung durchgeführt. Inzwischen nutzen gut 70 Prozent der Händler das 3D-Secure-Verfahren. Das ist ein Anstieg um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wie eingangs erwähnt bringen die neuen Sicherheitsvorkehrungen nicht nur Positives mit sich. So beobachteten 61 Prozent der Händler einen Anstieg der Zahlungsabbrüche, wenn der Kunde auf das 3D-Secure-Verfahren trifft.
Ab Januar 2018 wird die Zwei-Faktoren-Authentifizierung auch Einfluss auf andere Zahlungsmittel haben. Welche Auswirkungen das auf die Nutzung von Kreditkarten hat, bleibt abzuwarten.
Kreditkarten Payment-Anbieter im Vergleich: Stripe, Square, Worldpay
Die Softwareplattform Stripe bietet eine provisionsbasierte Lösung mit einem unkomplizierten Kartenverarbeitungsservice. Zu den Hauptmerkmalen gehören die One-Click-Zahlung und das charakteristische, junge Checkout-Design. Die Integration wird einfach gehalten.
Square eignet sich gut für kleine Unternehmen und verlangt keine monatlichen Gebühren für Unternehmen, die weniger als 250 000 USD verarbeiten. Ihre winzigen Square Reader-Geräte ermöglichen es Händlern, Zahlungen persönlich entgegenzunehmen.
Das internationale Online-Zahlungs-Gateway Worldpay mit Sitz in Großbritannien bietet mehrere Zahlungsdienste für Online-, Instore- und Omnichannel-Geschäfte. Zu den wichtigsten Funktionen gehören Betrugsscreenings, wiederkehrende Zahlungsabonnements und Reporting-Tools.