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Befindet sich der Kunde im Checkout und will den Kauf mit einer Bezahlmethode abschließen, wird oft das „Zahlen per Vorkasse“ angeboten. Doch was steckt hinter dem Begriff „Vorkasse“? Und wann ist es für den Händler lohnend, diese Zahlungsart einzubinden?
Wie funktioniert die Bezahlung per Vorkasse?
Der große Unterschied zu den meisten anderen Zahlungsmethoden ist der Überweisungszeitpunkt des Geldes. Kunden erhalten nach Bestellung der Ware eine Nachricht des Händlers mit dessen Bankdaten und müssen den geforderten Betrag vorab überweisen. Nachdem der Online-Händler den Rechnungsbetrag erhalten hat, wird die Ware versendet. Somit dauert der gesamte Vorgang in der Regel etwas länger als mit der Bezahlung durch andere Zahlungsmittel wie beispielsweise die Kreditkarte.
Vorteile für den Händler
Mit einer Zahlung per Vorkasse muss der Händler die Ware erst versenden, sobald er das Geld erhalten hat. So umgeht er das Risiko, dem Kunden im Falle einer ausbleibenden Überweisung hinterherzulaufen und spart sich unnötigen Aufwand. Für den Händler gehört die Zahlungsart zu den sichersten überhaupt. Außerdem ist ein, durch die Bezahlmethode verursachtes, Verlustgeschäft praktisch ausgeschlossen.
Nachteile für den Händler
Im Gegenzug laufen Kunden bei der Vorkasse in die potenzielle Gefahr einer fehlerhaften, unvollständigen oder gänzlich ausbleibenden Lieferung. Dies führt dazu, dass viele Kunden der Bezahlmethode skeptisch gegenüberstehen und die Kaufabbruchquote, wenn nur diese Zahlungsart angeboten wird, drastisch hoch ist. Zudem gehört die Vorkasse zu den langsamsten Bezahlmethoden, was Kunden oft zusätzlich abschreckt.
Kosten für den Händler bei Nutzung der Vorkasse
Fälschlicherweise gehen Händler oft davon aus, dass die Einbindung einer Zahlung per Vorkasse nichts kostet. Allerdings werden hier Aufwands- und Personalkosten für Zuordnungen und Nachforschungen von eingehenden Zahlungen sowie Nebenkosten für beispielsweise Telefon- oder Postgebühren nicht einkalkuliert. Weiter muss die Ware vom Händler bis zum Versand reserviert und gelagert werden – was weitere Kosten verursacht.
Das Zahlen per Vorkasse gehört trotz Nebenkosten zu den preiswertesten Zahlungsarten für den Händler. Somit hat der Händler die Möglichkeit das Zahlen per Vorkasse durch Vergünstigungen attraktiv zu machen. Kunden wird oftmals ein Rabatt angeboten, wenn sie sich für die Zahlungsmethode entscheiden.
Für welche Branche ist die Vorkasse üblich?
Besonders im Außenhandel kommt das Zahlen per Vorkasse häufig vor. Vor allem bei kleineren Unternehmen kann es der Fall sein, dass der Kaufpreis für die Finanzierung der Herstellung der Ware benötigt wird. Der Importeur trägt wiederum die Risiken einer Nicht-Lieferung. Oft wird deshalb die Stellung einer Anzahlungsgarantie durch eine Bank verlangt. D.h. der Käufer lässt sich von Kreditinstituten oder Versicherern Gewährleistungen ausstellen, die das Anzahlungsrisiko des Käufers absichern sollen.
Sofortüberweisung als Alternative zur klassischen Vorkasse
Die Sofortüberweisung ist im Grund eine Weiterentwicklung zur Vorkasse. Der Kunde benötigt ein Girokonto, auf das er per Online-Banking zugreifen kann. Der Unterschied zur klassischen Vorkasse ist, dass der Händler, unmittelbar nachdem der Zahlungsauftrag eingegangen ist, eine Bestätigung der Zahlung bekommt. Infolgedessen kann die Ware früher versendet werden und der Kunde wird schneller zufriedengestellt.