Payment im Adult Entertainment

Payment im Adult Entertainment

Inhaltsverzeichnis

    Die Adult Entertainment ist im Begriff unaufhaltsam zu wachsen. Vor allem im Online Bereich gehört das Geschäftsgebiet bereits heute zu den lukrativsten Branchen. Trotzdem tun sich Händler schwer, geeignete Payment Service Provider zu finden. Dies liegt vor allem an der hohen Chargeback-Rate und der vielen Zahlungsstreitigkeiten, denen sich PSPs stellen müssen. Dieses hohe Risiko schreckt viele Zahlungsanbieter ab.

    Probleme bei Erotik Websites

    Unternehmen in der Adult Entertainment Branche haben extrem mit Chargebacks zu kämpfen. Dass die Branche als „high risk“ aufgefasst wird, hat allerdings viele weitere Gründe. Zum einen gibt es eine große Anzahl an Transaktionen. Dies erhöht generell das Risiko auf Betrug. Zum anderen verweigern viele Banken aufgrund der strengen Vorschriften und gesetzlichen Einschränkungen, die mit der Branche einhergehen, die Zusammenarbeit mit auf diesem Gebiet aktiven PSPs. Das senkt natürlich die Attraktivität der Branche für PSPs und mindert die Auswahl für Händler. Natürlich spielt auch der kontroverse Content eine Rolle. Nicht jeder PSP/jede Bank will damit in Verbindung gebracht werden, da es sich teils nicht mit anderen Geschäftsfeldern vereinbaren lässt. Allgemein müssen sich Händler und Zahlungsanbieter auf eine große Anzahl an Stornierungen, Rückbuchungen, Gebührenstreitigkeiten und Betrugsaktivitäten einstellen und dementsprechend durch ein exzellentes Fraud Management (siehe unten) vorbereitet sein.

    Welche Zahlarten sind gefragt?

    Im Grund hat der Händler es selbst in der Hand welchen PSP er auswählt, und damit auch welche Zahlungsarten er anbietet. Allerdings gehört Adult Entertainment wie oben erwähnt zu den sog. „high risk“ Zahlungsbranchen. Zahlungen sollen deshalb schnell, flüssig und sicher verlaufen und nebenbei die Chargeback-Quote so gering wie möglich gehalten werden. Nutzer wollen meist anonym bleiben. Die am meist verbreiteten Zahlungsmethoden neben der Kreditkarte sind daher E-Wallets und Prepaid-Karten.

    Händlerkonten für Kreditkartenzahlungen in der Erotikbranche

    Um Kredit- und Debitkartenzahlungen auf der Website anbieten zu können, benötigen Unternehmen eine spezielle Art von Bankkonto, das sogenannte Händlerkonto. Es behält die Einnahmen aus Verkäufen normalerweise für 2 bis 7 Tage, bevor es auf das tatsächliche Bankkonto des Händlers überwiesen wird.

    Ein Händlerkonto wird im Rahmen einer Vereinbarung zwischen einem Anbieter und einer Acquiring Bank erstellt. Der Akzeptanzprozess beinhaltet eine Kreditrisikobewertung.

    Händler mit hohem Risiko werden einer umfassenderen Überprüfung unterzogen. Um zusätzliche Schwierigkeiten bei der Eröffnung eines Händlerkontos zu vermeiden, wird empfohlen, mit Zahlungsanbietern zusammenzuarbeiten, die auf Hochrisikoindustrien spezialisiert sind. Merchant Category Codes (MCC), die mit risikoreichen Händlern der Erwachsenenindustrie assoziiert werden, umfassen 7273 Dating- und Begleitdienste und 7841 Videobandmietgeschäfte (Inhalte für Erwachsene).

    Spezielle Zahlungsoptionen im Adult Entertainment

    Dynamic Pricing

    Unter Dynamic Pricing, auch dynamisches Preismanagement genannt, wird eine Preisstrategie verstanden, bei der Unternehmen die Preise für Produkte und Dienstleistungen auf Basis des aktuellen Nachfragebedarfs laufend anpassen. Diese Strategie ist im Adult Entertainment und vor allem für Dating-Websites essentiell. Die Erotik Branche ist sehr zeitabhängig. So kann es zu deutlichen Preisschwankungen in sehr kurzen Zeitspannen kommen, die durch Dynamic Pricing angepasst werden können.

    „Pay-per-minute“-Zahlungen

    Weit verbreitet in der Erwachsenenunterhaltung sind außerdem „Pay-per-minute“-Zahlungen. Wie der Name vermuten lässt, zahlt der Kunde pro Minute, die er sich auf der Website/einem Video aufhält, einen bestimmten Preis. Da die Online Erotikbranche zum Großteil aus „Video-on-demand“ Portalen besteht, bietet sich diese Methode an. Diese Art zu Zahlen fällt unter den Begriff „Micro-billing“, da es sich meist um kleine Beträge handelt, die allerdings oft abgebucht werden.

    Mitgliedschaftszahlungen

    Auch als Monetarisierungsmethode beliebt sind sog. Mitgliedschaftszahlungen. Meist überweist hier der Kunde dem Händler monatlich einen festen Betrag und erhält so Zugriff auf Webinhalte. Viele Adult Entertainment Anbieter bieten zusätzlich den Erwerb einer VIP-Mitgliedschaft an. Diese erhält man zu einem Aufpreis und bekommt im Gegenzug Premium-Inhalte geboten.

    Weitere Zahlungsfeatures

    Kleinere Features, die dennoch öfters im Adult Entertainment verwendet werden, sind unter anderem „One click“ und „Per unit“ Abrechnungen. Die „One click“ Methode ermöglicht den Kunden, Zahlungen mit einem Klick durchzuführen. Hierfür müssen allerdings einmalig alle Zahlungsdaten vom Kunden eingetragen werden. „Per unit“ bedeutet die Zahlung pro Einheit. Der Nutzer zahlt beispielsweise jedes Video, dass er anschaut, einzeln. Auch „all inclusive“ Lösungen sind beliebt. Oft besteht hier zusätzlich die Möglichkeit verschiedene Packages zu buchen.

    Woman black and white

    Zahlungsschutz im Adult Entertainment

    Die Erotik Industrie zählt zu den high risk“ Branchen und ist bekannt dafür, anfällig für Betrug zu sein. Je mehr ein Unternehmen in den digitalen Markt expandiert, desto eher steigt die Chance auf Betrüger zu treffen. Was können Händler also tun, um sich perfekt zu schützen und gleichzeitig die Betrugsrate zu senken?

    Erhöhtes Chargebackrisiko

    Chargebacks sind stets kostspielig und aufwändig für ein Unternehmen. Die Chargebackraten im Adult Entertainment sind zudem deutlich höher als in „üblichen“ Branchen. Gerade Adult Entertainment Kunden kontaktieren häufig ihren Kreditkarten-Anbieter und verweigern Gebühren aufgrund Nichterfüllung o.ä. Kommt dies zu oft vor, können Rückbuchungen schnell die Gewinne des Unternehmens überschatten.

    „Card-not-present“-Transaktionen

    Gerade bei „Card-not-present“-Transaktionen sollte immer soliden, ausgewiesenen Zahlungsanbietern vertraut werden. Allerdings ist das Angebot an Zahlungsanbietern im Adult Entertainment, aufgrund der strengen Markt-Regulierungen, begrenzt. Somit sind Händler teils gezwungen auf minderwertige Zahlungslösungen zu vertrauen. Dies erhöht natürlich das Risiko eines Betrugs.

    Oft auftauchende Fraud-Fälle

    Es gibt verschiedene Arten, die zu Chargebacks und Betrug führen.

    Versteckte Aktivitäten

    Gerade auf Dating-Websites wollen manche Nutzer so anonym wie möglich bleiben. So kann es zur Abstreitung von bestimmten Zahlungen oder auch Missverständnissen kommen.

    Betrügerische Nutzer

    Auch kommt es vor, dass sich Kriminelle mit gestohlenen Kreditkarten auf Adult Entertainment Webseiten anmelden und mit falscher Identität andere Nutzer um private Daten berauben oder sie überreden ihnen Geld zu senden.

    Wiederkehrende Abonnements

    Dieser scheinbar harmlose Punkt ist mit der häufigste Grund für einen Chargeback. Oft vergessen Nutzer ihr Abonnement rechtzeitig zu kündigen und verlangen anschließend eine Rückbuchung.

    Händler in der Erwachsenenunterhaltung sollten nur mit vertrauenswürdigen Payment Service Providern mit geprüften Zahlungsmethoden zusammenarbeiten. Chargebacks müssen so gering wie möglich gehalten werden und Fraud rechtzeitig erkannt werden. Hierfür ist eine Expertise wichtig, die auch von einem kompetenten Zahlungsanbieter eingefordert werden kann.

    Payment Anbieter bzw. Zahlungsdienstleiter in der Erotikbranche

    Händler aus der Erotikbranchen sollten nur mit vertrauenswürdigen Zahlungsdienstleistern mit verifizierten Zahlungsmethoden zusammenarbeiten. Dadurch können Chargebacks minimiert und Betrug rechtzeitig erkannt werden. Hier zahlt sich das Know-How eines kompetenten Zahlungsanbieters aus. Hier finden Sie einige Beispiele von Payment Anbietern, die auf die Zusammenarbeit mit Händlern der Erwachsenenunterhaltungsindustrie spezialisiert sind.

    CCBill Zahlungsgateway

    Der amerikanische Prozessor CCBill arbeitet mit über 30 000 Händlern weltweit zusammen. Das Unternehmen bietet eine All-in-One-Lösung sowie umfassende Betrugsschutz- und Risikomanagement-Services. CCBill bietet darüber einige Tools, die für ein erfolgreiches Entertainment-Geschäft in der Erwachsenenunterhaltung hilfreich sind. Die dynamische Preisgestaltung ist beispielsweise interessant für Dating-Websites, schnelles Auschecken wird bei Live-Unterhaltung genutzt ebenso wie Pay-Per-Minute-Monetarisierungsmodelle und ein großes Portfolio internationaler Zahlungsmethoden.

    Emb – Zahlungsgateway für Erotikspielzeug

    Emerchantbroker arbeitet mit Unternehmen aus der Unterhaltungsindustrie aus verschiedenen Sektoren, die Produkt wie Spielzeug und Neuheiten, Bücher, Mitgliedschaften, Dessous, Strip-Clubs, Erotikmassagen und Escort-Services anbieten. Das Gateway verfügt über umfangreiche Tools zur Betrugsbekämpfung, insbesondere einen Schutz vor Rückbelastungen. Darüber hinaus können Händler Zahlungen in mehreren Währungen akzeptieren.

    Epoch – Zahlungsanbieter für Live-Chats und Video

    Epoch verarbeitet Zahlungen mit verschiedenen globalen Zahlungsmethoden, wiederkehrende Zahlungen, Zahlungen pro Rechnungseinheit, einmalige Zahlungen oder One-Click-Zahlungen. Adult-Websites können daher Kunden für alle Arten von Inhalten bedienen, von monatlichen Mitgliedschaften bis zu Live-Chat oder Video. Epoch bietet Pauschalpreise. Dies hilft bei manchen Geschäftsmodellen mit der Wirtschaftsplanung, da Händler genau wissen, welche Gebühren zu erwarten sind.

    Zombaio Zahlungs-Gateway

    Zombaio verarbeitet Zahlungen für alle Arten von Online-Inhalten, mit besonderem Fokus auf die Online-Unterhaltungsindustrie. Es unterstützt Mitgliedschaften, Live-Gebühren oder "Pay-per" -Monetarisierungsmodelle. Händler können Parameter für die dynamische Preisgestaltung für ihre Produkte festlegen. Zombaio bietet auch tägliche Auszahlungen, eine Besonderheit bei Zahlungsabwicklungen in der Erotikbranche.


    Quellen:

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