Die Ecommerce Foundation hat im Mai 2016 den jährlichen B2C E-Commerce-Report über die Situation des E-Commerce in Deutschland veröffentlicht. Der Bericht, der von Ecommerce Europa in Auftrage gegeben wurde und in Kooperation mit Ingenico, Asendia, Webhelp und anderen zustande gekommen ist, spiegelt die Trends und Entwicklungen im deutschen Online-Retail-Markt wider und zeigt Zahlen und Fakten im Payment-Bereich auf.
Der deutsche E-Commerce Markt boomt
Deutschland ist nach Großbritannien und Frankreich der drittgrößte B2C E-Commerce-Markt, wobei sich der deutsche Online-Markt stetig im Wachstum befindet. Der Grund dafür sind schlicht und einfach die steigenden Zahlen an Online-Shoppern einerseits und die Höhe der ausgegeben Summe pro Online-Einkauf andererseits. Denn die Anzahl an E-Shoppern ist im Jahr 2015 auf 51,6 Millionen gestiegen, während im Jahr 2014 nur 49,5 Millionen Deutsche über das Internet eingekauft haben. Der durchschnittlich ausgegebene Betrag stieg 2015 auf € 1.157 im Vergleich zu € 1.064 im Jahr zuvor.
SOFORTbanking, PayPal und SEPA - Alternative Online-Bezahlmethoden dominieren in Deutschland
Der Payment-Markt in Deutschland wird von den sogenannten alternativen Payment-Methoden und E-Wallets dominiert. Der Geldtransfer hierzulande erfolgt zumeist mittels SOFORTbanking, Giropay, SEPA Lastschrift oder anderen Bezahlarten wie PayPal und Open Invoice. Insgesamt stellen diese Payment-Methoden etwa 85 % des Marktanteils im Bereich Online-Bezahlen dar und repräsentieren die aktuelle Situation deutscher Online-Shopper. Dieses Ergebnis reflektiert auch die hohe Anzahl an Online-Banking-Nutzern, die in Deutschland bei ca. 95 % liegt, lediglich 25 % der Deutschen sind hingegen in Besitz einer Kreditkarte.
Nur 10% der Online-Einkäufe mit Kreditkarte bezahlt
Die Kreditkarte wird in Deutschland nur bei etwa 10 % der Online-Transaktionen gezückt, wobei sich hier MasterCard und Visa den ersten Platz mit jeweils ca. 42 % teilen. American Express liegt weit abgeschlagen bei 12 %. Obwohl die Kreditkarten-Unternehmen MasterCard und Visa die hohen Gebühren für innerländischen Geldtransfer reduziert haben, sind die alternativen Payment-Methoden nach wie vor beliebter und auf dem Vormarsch.
Banken reagieren mit Paydirekt
Konsumten bevorzugen die Bezahlung mit PayPal und Co. im Vergleich zu Kreditkarten. Um diesem Trend entgegen zu wirken, haben Deutschlands größte Banken eine neue Payment-Methode lanciert, Paydirekt genannt. Paydirekt erlaubt Online-Shoppern das Bezahlen über ihre Hausbank und wirbt mit jahrelangem Vertrauen und einfacher Kontostandsüberwachung. Noch im Jahr 2016 soll Paydirekt anlaufen und den Status Quo im Payment-Markt nachhaltig beeinflussen, denn die neue Methode soll eine konkurrenzfähige Möglichkeit für Konsumenten und Online-Händler gleichermaßen darstellen.
Quelle:
- https://www.about-payments.com/newsroom/news/30628/ecommerce-foundation-releases-german-b2c-e-commerce-report